
Österreichischer Seniorenbund
Erfolgreicher Einsatz für Bestand des Analogen
Altersdiskriminierung hat viele Facetten. Sie reicht von Benachteiligung im Geschäftsleben – etwa kein Leasing-Vertrag mehr – bis zur Digitalisierung. Der Österreichische Seniorenbund sagt immer wieder, dass in dem Bereich niemand zurückgelassen werden darf.
Vor allem ältere Menschen tun sich schwer mit den neuen Technologien – trotz Lernwilligkeit. Es ist ein Unterschied, ob man mit Digitalem aufgewachsen ist oder sich mit 80 Jahren damit vertraut machen muss. Ohne Hilfe von Kindern, Enkelkindern oder Bekannten ist das für viele nicht zu bewerkstelligen. Wer solchen Beistand nicht hat, muss für den Service zahlen.
Mein Motto ist „Ja zu Digitalisierung, aber Nein zu Diskriminierung“. Daher kämpfe ich seit langem dafür, dass es in allen Bereichen weiterhin analoge Angebote gibt. Ob bei Behörden-Angelegenheiten (Amtsgeschäfte, Förderungen, Boni), ob im privaten Sektor (bei Banken und Versicherungen). Laut Studien nehmen nämlich 50 Prozent der 75- bis 84-Jährigen nicht am digitalen Leben teil bzw. sind nicht ausreichend digital kompetent.
Mein Engagement für die ältere Generation war beim Thema Digitalisierung ebenfalls erfolgreich. Die neuen Koalitionäre haben sich darauf verständigt, dass alle Zugänge bzw. Anträge an die öffentliche Verwaltung auch analog, also in Papierform oder telefonisch, ohne zusätzliche Kosten erhalten bleiben. Ebenso, dass es Alternativen für jene geben muss, die (noch) nicht online sind.
Im Regierungsprogramm von ÖVP, SPÖ und NEOS heißt es: „In Ergänzung zu digitalen Angeboten braucht es einen einfachen, barrierefreien, inklusiven und diskriminierungsfreien Zugang zu Informationen und Angeboten des öffentlichen Lebens, um eine Teilhabe und ein analoges Leben für alle Menschen, die in Österreich leben, zu ermöglichen.“ Weiters ist vermerkt: „Wir bekennen uns zur digitalen Inklusion aller Bezugsgruppen.“ Und: „Wir setzen uns für den Erhalt von persönlichen Bankberatungen sowie den Erhalt von Poststellen ein. Ergänzend forcieren wir den Zugang zu Bankomaten in Gemeinden.“
Auch für den Erhalt von Geldautomaten habe ich mich immer stark gemacht. Bargeld hat vor allem für ältere Menschen große Bedeutung: Es ist gedruckte Freiheit, bietet Selbstbestimmung, Privatsphäre und Sicherheit.
Dass unsere Forderungen in Sachen Digitalisierung nun umgesetzt werden, zeigt einmal mehr, dass sich Einsatz und Beharrlichkeit lohnen!
„Ja zu Digitalisierung, aber Nein zu Diskriminierung“, betont die Präsidentin des Österreichischen Seniorenbundes, LAbg. Ingrid Korosec.
ÖSTERREICHISCHER SENIORENBUND
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