
Seniorin bei der Büroarbeit
Schleichende Abwertung des Ruhestandes
Seniorenbundobmann Ernest Schwindsackl warnt vor schleichender Abwertung des Ruhestandes
Graz, 06. Mai 2025 – Die aktuellen Diskussionen rund um die Budgetkonsolidierung in Österreich lassen, wie der Obmann des Steirischen Seniorenbundes, Bundesrat Ernest Schwindsackl erklärt, „viele Seniorinnen und Senioren besorgt und verärgert zurück. Zwar wird immer wieder betont, dass Maßnahmen wie die Anhebung der Korridorpensionsgrenze und die Einführung einer Teilpension notwendige Schritte seien, um das Pensionssystem langfristig abzusichern – aber vieles davon, und speziell die Tendenz der öffentlichen Diskussion zu diesem Thema gehen zahlreichen älteren Menschen zu weit.“
Schwindsackl weist darauf hin, dass die geplante Erhöhung des Antrittsalters bei der Korridorpension sowie die gestiegenen Anforderungen bei den Versicherungsjahren Menschen treffen, die jahrzehntelang hart gearbeitet haben und aus verständlichen Gründen den Ruhestand antreten wollten. Zwar könne eine schrittweise Teilpension eine Brücke bauen, um sanfter aus dem Berufsleben auszusteigen – doch ohne ausreichend altersgerechte Arbeitsplätze bleibe diese Option für viele nur eine theoretische Möglichkeit, aber keine echte Alternative.
Vor allem aber sieht sich der Obmann des Steirischen Seniorenbundes mit sehr vielen kritischen Stimmen von Seiten der Mitglieder konfrontiert. Schwindsackl: „Als besonders alarmierend wird die angekündigte Erhöhung der Krankenkassenbeiträge für Pensionistinnen und Pensionisten empfunden – und das bei gleichzeitiger Reduktion von Leistungen. Was für viele und auch für mich selbst zu weit geht!““
Ernest Schwindsackl betont, dass all diese Entwicklungen „von vielen nicht nur als besorgniserregend, sondern auch als Beginn einer schleichenden Abwertung des Ruhestands betrachtet werden.“ Anders als oft in der öffentlichen Debatte suggeriert, sei die Lebensrealität vieler älterer Menschen in unserem Land keineswegs von Überfluss geprägt. Im Gegenteil: Viele leben sehr sparsam, mit knappen Pensionen, oft auch in gesundheitlich oder sozial herausfordernden Situationen. In diesem Kontext würden, so der Landesobmann, „Kürzungen oder Mehrbelastungen wie ein tiefer Einschnitt in die Lebensqualität wirken. Und sie lösen Ängste aus, dass sich all das in nächster Zeit noch zu einer regelrechten Belastungslawine entwickeln könnte. Über ihren nach einem fordernden Arbeitsleben wohlverdienten Ruhestand sehen plötzlich viele dunkle Sorgenwolken hereinziehen.“
Der Steirische Seniorenbund stimmt schon lange dem Vorhaben zu, das faktische Pensionsantrittsalter an das gesetzliche heranzuführen, betont Schwindsackl. Doch das bleibt, wie er meint, eine Illusion, wenn nicht auch in großem Umfang Investitionen in die Beschäftigungsfähigkeit älterer Menschen erfolgen. Altersgerechte Arbeitsbedingungen und vor allem ein gesellschaftliches Klima der Wertschätzung gegenüber älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sind in diesem Zusammenhang unerlässlich.
Ernest Schwindsackl: „Es braucht jetzt Augenmaß und soziales Feingefühl – und nicht den irritierenden Eindruck, dass die Generation der Älteren zur Hauptzielscheibe eines Sparpakets wird!“